Carolin Jüngst und Lisa Rykena arbeiten als künstlerisches Duo zwischen den Städten München und Hamburg. In ihren Tanzproduktionen streifen sie durch Striplokale, Varietétheater der 20er Jahre, Ovids Metamorphosen oder queere Comic-Conventions und lassen Meerjungfrauen, She Hulks, expressive Arien, samtene Bühnen und Marmor-Daunenjacken aufeinandertreffen. Sie beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit queerfeministischen, intersektionalen und Ableismus-kritischen Körperdiskursen und der Transformation normativer Kategorisierungen von Körpern. Im Rückgriff auf klassische, mythologische und popkulturelle Stoffe erschaffen sie Figuren, die sich den Stereotypen und Klischees heteronormativer Zuschreibungen widersetzen. Seit 2020 beschäftigen sie sich im Rahmen des Forschungsprojektes »Spoken Dance« (zusammen mit der Choreographin Ursina Tossi) intensiv mit dem künstlerischen und politischen Potential der Audiodeskription. Sie produzieren ihre Stücke regelmäßig in Koproduktion mit Kampnagel, Hamburg, und dem HochX, München. Ihre Arbeiten wurden auf diverse Festivals eingeladen. Die Produktion »She legend« wurde zudem auf der Tanzplattform 2022, Berlin, präsentiert.

www.rykenajuengst.com

Chiara Marcassa (*1997) ist freiberufliche Künstlerin. Sie wuchs im ländlichen Italien auf und studierte (BA und MA) am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Marcassa realisiert Performances und Kostüme und schreibt Texte. Sie lebt in Frankfurt am Main.

Antonia, Chiara und Aran haben sich am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen kennengelernt und bisher größtenteils getrennt voneinander gearbeitet. Was ihre Praktiken verbindet, ist ein verstärkter Fokus auf Performativität und die unterschiedlichen Arten der Verwendung und Darstellung von Klang, Sound Medien, Stimme und Erzählung in Performance und theatralischen Settings – auf der Suche nach experimentellen Wegen, um das Feld für eine eher auditive als überwiegend visuelle Erfahrung zu öffnen und subtil affirmativ bewusst zu machen.

Wie viele zeitgenössische Klangpraktiker*innen haben auch sie begonnen, ein wachsendes Interesse an der Aufnahme und Prozessierung von Momenten, Klanglandschaften und zufälligen Begegnungen aus dem Alltag zu entwickeln. Ihre gemeinsame Praxis konzentriert sich auf diese Artefakte. Während des Festivals wird es eine Homepage und Plakate geben, um Ideen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Es wird kein Instagram geben.

ASJA ist Theatermacherin und beschäftigt sich auf und neben der Bühne mit spielerischen Formaten, die Fiktion und Alltag verschwimmen lassen. Sie kommt aus Mannheim und ist nach einem Studium der Arabistik in Marburg und Kairo am Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft gelandet. Seit 2020 lebt sie im Frankfurter Bahnhofsviertel und arbeitet als ausgebildete Mediatorin, sowie als Theatermacherin, Dramaturgin und Performerin.

https://asja.works/ 

Tilman Aumüller schreibt und macht kollaborative Kunst. Er interessiert sich dafür, wie Fiktionen und Spiel, Welt und Gemeinschaften schaffen und bestehende Wirklichkeit Infrage stellen. Er interessiert sich für die groteske Verkörperung von Gedanken und der Narrativierung von Körpern. Tilman ist Mitbegründer des Künstler*innenkollektivs ScriptedReality, des Role-Play-Game Clubs „The Club of What If“, sowie Mitgestalter des Festivals IMPLANTIEREN 2022/23. Er studierte angewandte Theaterwissenschaften und Bildende Kunst und lebt in Frankfurt am Main und manchmal in Prag.

Mareike Buchmann ist freischaffende Tänzerin und Performerin. Sie produzierte bereits zahlreiche Stücke und wird künftig das Ensemble IDA FLUX leiten. Mit SYMSOMA verfolgt sie ihre Vision von Bewegungsforschung, die sich der Erfahrung von Körpern in Bewegung widmet. Sie lebt in Wiesbaden.

Praktik
LA MOVE

Jacob Bussmann lebt in Frankfurt/M und arbeitet als Musiker und Performer. Er studierte Klavier an der Musikhochschule Frankfurt/M und der Sibelius Akademie Helsinki sowie Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. In Produktionsstrukturen der freien Szene in Frankfurt/M kollaboriert er an theatralen, performativen und musikalischen Projekten. Für Stadttheater komponierte er Bühnenmusik und ist als musikalischer Leiter tätig.

Praktik
local dancing

Caroline Creutzburg ist Theatermacherin und Performerin und arbeitet in Frankfurt und Berlin. In ihren Arbeiten begleitet sie stets die Frage nach dem vermeintlich Banalen, nach impliziten Formen der Adressierung und dem Emanzipatorischen im Zeigen und im Zuschauen. Aktuell entwickelt Caroline zusammen mit René Alejandro Huari Mateus das Stück „Die Vielhundertjährigen“, eine Science-Fiction-Gegenerzählung mit älteren Darsteller*innen auf der Bühne. Caroline ist aktives Mitglied im Verein ID_Frankfurt und trug bereits zum IMPLANTIEREN Festivals 2020 das work-in-progress Projekt „Offener Katalog der Orte“ bei, um das herum sie zum Austausch über Vernetzungsvisionen im Raum Frankfurt einlud.

Frédéric De Carlo wurde in Paris geboren und lebt in Frankfurt. Er studierte zeitgenössischen Tanz am Conservatoire National Supérieur de Paris. Er ist freischaffender Tanz- und Performancemacher und arbeitet seit 2017 zusammen mit lokalen Künstler*innen. Seine Projekte beschäftigen sich mit Geschlechterfragen, Repräsentation und Körperpraktiken. Er ist auch Bewegungspädagoge und unterrichtet die Einweihung in somatische.

Praktik
local dancing

FEELINGS umfasst die künstlerischen Arbeiten, performative Forschung, Games und Gefühle, die wir, Jil Dreyer und Josef Mehling seit 2017 mit- und füreinander entwickeln. Uns begeistert das Herumprobieren mit unterschiedlichen Medien und Herangehensweisen – oft in Verbindung mit Persönlichem und Biographischem. Dabei wollen wir klassische Theatersituationen hinterfragen und an einem transparenten Verhältnis zwischen Publikum und Performer*innen arbeiten. Für uns stehen vor allem Fragen um Körperlichkeit(en), Identität und Situierung im Vordergrund. Wir interessieren uns auch für die Möglichkeiten, Herausforderungen und Fragen rund um kollektive Arbeit. Für unsere eigene Arbeiten teilen wir uns die Aufgaben der Konzeption, Inszenierung, Gestaltung und Performance.

Die die Institutionen prägenden Überschneidungen der Formen von Diskriminierung, in denen Choreografie, Tanz und Performance in Deutschland entwickelt und gezeigt werden, und die hinter hübschen Inklusionsprogrammen versteckt werden, ohne etwas Wesentliches zu verändern, haben Renés Identität und ihren Ansatz für künstlerisches Schaffen geprägt. Sie verfolgt und schätzt Strategien, die darauf abzielen, gewalttätige Strukturen NICHT zu reproduzieren, nicht einmal, um Gewalt zu denunzieren.

Praktik
local dancing

Mai Ishijima ist eine medienübergreifende Künstler*in und Forscher*in.

In Tokio arbeiteten dey 7 Jahre lang an der Änderung des japanischen Transgender-Gesetzes und den Gesetzen zur Familiengründung von Trans*-Personen. Nach einem Umzug nach Mainz begannen dey mit der Arbeit an partizipativer Kunst, um nonverbale Sinne und Kommunikation zu erforschen. Gleichzeitig sind dey seit 2013 Teil der Gruppe Tangram Sam in Tsukuba und machen dort Musikperformances.

Mai Ishijimas Kunstwerke konzentrieren sich auf menschliche Erfahrungen, insbesondere auf solche, die (noch) nicht verbal kommuniziert werden. Dey versuchen, durch Bilder, Klänge, Räume und Texturen einen immersiven Raum zu öffnen, um über diese Erfahrungen nachzudenken und sie dabei auf angenehme und umsichtige Weise wahrnehmbar zu machen.

Lena Kunz lebt ebenfalls in Wiesbaden und ist Performerin, Dramaturgin und Dozentin für Tanzgeschichte. Nachdem sie drei Jahre beim Hessischen Staatsballett tätig war, wird sie Mitglied im Ensemble IDA FLUX sein und das gestaltende Arbeiten mit Bewegung und Ton weiterverfolgen.

Praktik
LA MOVE

Hanna Launikovich (geboren 1996). Unabhängige Performance-Künstlerin weißrussischer Herkunft, lebt derzeit in Gießen, wo sie MA Choreographie und Performance studiert. Sie arbeitet seit 2018 mit Dokumentartheater/interdisziplinären Dokumentationspraktiken, experimentiert derzeit mit Videokunst und kreiert Soundscapes als performative Partituren. In ihrer künstlerischen Praxis konzentriert sie sich vor allem auf sozial bedeutsame und traumatische Themen, die für die belarussische Gesellschaft relevant sind, sowie auf Identitätssuche und Isolation.

Praktik
Implan.tat

Olen Mamai – nicht-binäre*r ukrainische*r Künstler*in und Performer*in, arbeitet mit Selbstbiografie. Studium an der Nationalen Akademie für Bildende Kunst und Architektur in Kiew, Ukraine. Zurzeit studiert Olen an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.

Praktik
Implan.tat

 

Sophia Neises ist freischaffende Performerin, Access-Dramaturgin, Theaterpädagogin (MA Universität der Künste Berlin) und Behindertenrechtsaktivistin im Kulturbereich. Seit 2015 lebt und praktiziert sie in Berlin. Unter anderem entwickelt sie seit 2016 mit der*dem Choreograf*in Zwoisy Mears-Clarke die Tanzform „Non-visual Dance”. 2019 kollaborierte sie mit Jess Curtis/Gravity in der Performance „(In)visible“ zur Untersuchung einer barrierefreien Ästhetik von Tanz für ein blindes und sehbehindertes Publikum. Seit dem begann für sie die Auseinandersetzung mit dem Spektrum Audiodeskription als Barrierefreiheitsangebot und Audiodeskription als Kunstform. So kollaborierte sie 2021 mit Ursina Tossi und 2022 mit Michael Turinsky in Tanzperformances auf Kampnagel Hamburg, wo sie in künstlerischer Zusammenarbeit eine poetische, in den Sound eingebettete, Audiodeskription verwirklichte. Sie identifiziert sich als behinderte Künstlerin und regt an, die individuellen Wahrnehmungsstile von Menschen im höchsten Maße wertzuschätzen und bedingungslosen Zugang zu Kunst schon im Prozess zu kreieren.

PINK & BLAU sind wir: Mareike Buchmann und Lena Kunz. In unseren gemeinsamen Projekten entwickeln wir Ideen und Konzepte, die sich für mehr Sichtbarkeit von Zeitgenössischem Tanz und Performance einsetzen. Unserer Zusammenarbeit basiert auf unserer Freundschaft und der Frage, wie sich freundliche Arbeitsbedingungen gestalten lassen.

Praktik
LA MOVE

Svenja Polonji (sie/ihr) schloss ihren Bachelor in Angewandter Theaterwissenschaft in Gießen ab und schloss einen Master in Theater- und Orchestermanagement daran an. Sie arbeitet sowohl künstlerisch als auch organisatorisch. Svenja unterstützte zuvor das Kollektiv Hofmann&Lindholm bei der Performance Nobody`s there am Mousonturm in Frankfurt. Zudem entwickelte sie 2021 für den Landesverband der professionellen darstellenden Künste Hessen e.V eine hybride Konferenz mit dem Titel (Post)Pandemisch Performen.

Project Shelter, gegründet 2014, ist eine politische Graswurzel-Bewegung, die sich für Solidarität und eine Stadt für alle einsetzt. Wir sind eine Gruppe von Menschen mit und ohne Flucht- oder Migrationsgeschichte, die sich für die Rechte von obdachlosen Migrant*innen und Geflüchteten in Frankfurt engagiert. Unser Hauptziel ist es, ein selbstorganisiertes Zentrum für Migration in Frankfurt zu eröffnen. Einen sicheren Hafen, wo Schlafplätzen, Essen und Informationen für Menschen bereitgestellt werden, die neu in Frankfurt angekommen sind. Wir haben bereits eine Vielzahl an politischen Aktionen gemacht, um dieses Ziel zu erreichen. Darunter Demos und Petitionen sowie Treffen mit Politiker*innen oder Besetzungen. Dabei haben wir erfahren, dass die Stadt Frankfurt ein Zentrum für Migration ablehnt. Aber davon lassen wir uns nicht abschrecken: Wir kämpfen weiter für ein selbstorganisiertes Zentrum!

Clara Reiner performt, choreographiert, baut Objekte für die Bühne und lebt in Offenbach. Sie studierte Choreographie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen sowie Skulptur an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (KASK) in Ghent (Belgien).

Praktik
local dancing

Yvonne Schmidt, Dr., ist Dozentin am Institute for the Performing Arts and Film der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und Leiterin des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojektes «Ästhetiken des Im/Mobilen» an der Hochschule der Künste Bern (HKB). Das Projekt verfolgt das Ziel, im Dialog mit der Praxis nachhaltige Formen der Zirkulation und der Mobilität für die Theater- und Tanzpraxis zu entwickeln sowie die Teilhabe von Künstler*innen mit Behinderungen zu fördern.

Jonathan Schmidt-Colinet realisiert in unterschiedlichen Arbeitskonstellationen Performances, arbeitet im Bereich Bühnenbild und Grafikdesign/Illustration. Ein besonderes Interesse liegt dabei in Prozessen der Verräumlichung und kreativen Erzählweisen mit Bildern und Objekten.

Jonathan absolvierte das gestalterische Propädeutikum an der Zürcher Hochschule der Künste, studierte Bühnenbild an der UdK Berlin und Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Univerisität Gießen. Seit 2020 lebt er in Frankfurt.
www.spacetimerelations.org 

Nora Schneider studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und begann dort, sich mit Festivalarbeit und Programmentwicklung zu beschäftigen. Unter anderem war sie Co-Leiterin des DISKURS 15 Festivals und war an der Neugründung des Hungry Eyes Festivals beteiligt, das sie drei Ausgaben lang begleitete.
Zusammen mit Florence Ruckstuhl wurde sie mit ihrer Eigenproduktion How not to be spectacular zu den Treibstoff Theatertagen Basel 2021 eingeladen. Sie arbeitet als Produktionsleiterin, Dramaturgin und Kostümbildnerin im Rhein-Main-Gebiet.